Herzinfarkt – Welche Anzeichen und Symptome treten bei einem Herzinfarkt auf?

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Torsten Lorenz, aktualisiert am 12. Oktober 2019, Lesezeit: 7 Minuten

Was tun bei einem Herzinfarkt? Wie lange im Voraus kündigt sich ein Herzinfarkt an?

Wenn der Blutfluss von sauerstoffreichem Blut in einer oder mehreren der Koronararterien, die den Herzmuskel versorgen, plötzlich blockiert wird und ein Teil des Herzmuskels nicht genug Sauerstoff aufnehmen kann, kommt es zu einem Herzinfarkt.

Die Blockade wird in der Regel durch einen Plaquebruch verursacht. Wenn der Blutfluss nicht schnell wiederhergestellt wird, entweder durch ein Medikament, das die Blockade auflöst oder durch einen Katheter in der Arterie, der die Blockade physisch öffnet, beginnt der Bereich des Herzmuskels zu sterben.

Herzinfarkte sind eine der häufigsten Todesursachen für Männer und Frauen. Jedes Jahr sterben circa 50.000 Menschen in Deutschland an einem Herzinfarkt (akuter Myokardinfarkt; AMI).

Welche Symptome treten bei einem Herzinfarkt auf?

Zu den Anzeichen und Symptomen bei einem Herzinfarkt gehören unter anderem:

  • Starke Schmerzen im Bereich des Brustkorbes, die länger als fünf Minuten anhalten und sich zum Teil auch auf andere Regionen des Körpers ausweiten können (u.a. Kiefer, Hals, Arme, Rücken, Oberbauch, Schulterblätter).
  • Heftiger Druck oder ein sehr starkes Gefühl der Enge und des Eingeschnürtseins, ein heftiges brennendes Gefühl
  • Übelkeit, Erbrechen, Atemnot und Schmerzen im Oberbauch, kalter Angstschweiß, blasses Gesicht

Ursachen für einen Herzinfarkt

Ein Herzinfarkt tritt auf, wenn der Fluss von sauerstoffreichem Blut zu einem Abschnitt des Herzmuskels plötzlich blockiert wird und das Herz keinen Sauerstoff mehr aufnehmen kann. Die meisten Herzinfarkte treten als Folge einer ischämischen Herzerkrankung auf.

Ischämische Herzerkrankungen sind Erkrankungen, bei denen sich innerhalb der Koronararterien Plaque (eine wachsartige Substanz) bildet. Diese Arterien versorgen das Herz mit sauerstoffreichem Blut.

Wenn sich Plaque in den Arterien ansammelt, wird die Erkrankung als Atherosklerose bezeichnet. Die Ablagerung von Plaque findet über viele Jahre hinweg statt.

Schließlich kann ein Bereich der Plaque innerhalb einer Arterie brechen (aufbrechen), wodurch sich Blutgerinnsel auf der Oberfläche der Plaque bilden können. Wenn das Gerinnsel groß genug geworden ist, kann es den Blutfluss durch eine Koronararterie weitgehend oder vollständig blockieren.

Wenn die Blockade nicht schnell genug behandelt wird, beginnt der von der Arterie versorgte Teil des Herzmuskels zu sterben. Gesundes Herzgewebe wird durch Narbengewebe ersetzt. Dieser Herzschaden ist möglicherweise nicht sichtbar oder er kann zu schweren oder dauerhaften Problemen führen.

Spasmus der Koronararterie

Eine weniger häufige Ursache für einen Herzinfarkt ist ein schwerer Krampf einer Koronararterie (Koronararterienspasmus). Der Krampf unterbricht den Blutfluss durch die Arterie. Spasmen können in Koronararterien auftreten, die nicht von Atherosklerose betroffen sind.

Was eine Koronararterie zu einem Krampf führt, ist nicht immer klar. Ein Krampf kann mit folgenden Ursachen zusammenhängen:

  • Zigarettenrauchen oder die Einnahme bestimmter Drogen
  • Emotionaler Stress oder Schmerz
  • Exposition gegenüber extremer Kälte

Risikofaktoren für einen Herzinfarkt

Einige Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass man eine ischämische Herzkrankheit entwickelt und einen Herzinfarkt erleidet. Viele dieser Risikofaktoren lassen sich kontrollieren.

Zu den wichtigsten Risikofaktoren für einen Herzinfarkt (Myokardinfarkt), die sich kontrollieren lassen, zählen unter anderem: Rauchen, Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel, Übergewicht und Fettleibigkeit, eine ungesunde Ernährung und mangelnde Bewegung. Einige dieser Risikofaktoren – wie Fettleibigkeit, Bluthochdruck und hoher Blutzucker – treten häufig gemeinsam auf. In diesem Fall, spricht man vom Stoffwechsel-Syndrom.

Zu den Risikofaktoren, die sich nicht kontrollieren lassen, gehören das Alter, die Familiengeschichte (Herzerkrankungen in der Familie) und Präeklampsie. Präeklampsie ist eine Erkrankung, die sich während der Schwangerschaft entwickeln kann. Die beiden wichtigsten Anzeichen einer Präeklampsie sind ein Anstieg des Blutdrucks und ein Überschuss an Protein im Urin. Präeklampsie ist mit einem erhöhten Lebenszeitrisiko für Herzerkrankungen verbunden, einschließlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz und Bluthochdruck.

Glossar zur Herzkrankheiten

Angina

Angina sind Schmerzen in der Brust, die auftreten, wenn ein Bereich des Herzmuskels nicht genügend sauerstoffreiches Blut bekommt. Es kann sich anfühlen wie Druck oder Quetschen in der Brust. Die Schmerzen können auch in den Schultern, Armen, im Nacken, im Kiefer oder in der Rückengegend auftreten. Angina-Schmerzen können sich sogar wie Verdauungsstörungen anfühlen.

Arrhythmie

Eine Arrhythmie ist ein Problem mit der Frequenz oder dem Rhythmus des Herzschlags. Während einer Arrhythmie kann das Herz zu schnell, zu langsam oder mit einem unregelmäßigen Rhythmus schlagen.

Arteriosklerose

Arteriosklerose ist, wenn die großen Arterien mit zunehmendem Alter steifer und weniger elastisch werden. Diese Veränderungen werden durch Ablagerungen von Kollagen und Narbengewebe sowie durch einen Rückgang der Moleküle verursacht, die die Arterienwand flexibel und elastisch machen. Diese Veränderungen führen zu Bluthochdruck, der das Risiko für koronare Herzkrankheiten, Herzinfarkte, Herzinsuffizienz, Schlaganfall und Erkrankungen der Nieren, des Gehirns und der Augen erhöht.

Atherosklerose

Atherosklerose, eine Art der Arteriosklerose, beschreibt die Bildung von Plaque innerhalb der Arterienwand. Arterien sind Blutgefäße, die sauerstoffreiches Blut zum Herzen und in andere Teile des Körpers transportieren. Während Alterungsveränderungen, wie z.B. Arteriosklerose (oder erhöhte arterielle Steifigkeit), das Risiko einer Atherosklerose erhöhen, verursachen Alterungsveränderungen keine direkte Atherosklerose.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind alle Formen von Krankheiten, die das Herz oder die Blutgefäße betreffen, einschließlich der koronaren Herzkrankheiten (Plaqueansammlung in den Arterien), die Herzinfarkte, Schlaganfälle, Herzinsuffizienz und periphere Arterienerkrankungen verursachen können.

Koronare Herzkrankheit

Die koronare Herzkrankheit (KHK) (auch Herzerkrankung genannt) ist eine Erkrankung, bei der sich eine wachsartige Substanz namens Plaque in den Koronararterien ansammelt. Diese Arterien versorgen den Herzmuskel mit sauerstoffreichem Blut.

Elektrokardiogramm

Ein Elektrokardiogramm (EKG) ist ein einfacher, schmerzfreier Test, der die elektrische Aktivität des Herzmuskels erkennt und aufzeichnet. Dieser Test hilft bei der Diagnose eines Herzinfarkts oder einer Arrhythmie.

Herzinsuffizienz

Herzinsuffizienz (auch kongestive Herzinsuffizienz genannt) ist ein Zustand, bei dem das Herz nicht genügend Blut pumpen kann, das den Bedarf des Körpers deckt. In einigen Fällen kann sich das Herz nicht mit genügend Blut füllen. In anderen Fällen kann das Herz nicht mit genügend Kraft Blut in den Rest des Körpers pumpen. Einige Patienten haben beide Probleme.

Bluthochdruck

Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine häufige Krankheit, bei der das Blut unter höherem Druck als normal durch die Blutgefäße (Arterien) fließt.

Schlaganfall

Ein Schlaganfall tritt auf, wenn der Fluss von sauerstoffreichem Blut zu einem Teil des Gehirns blockiert ist. Ohne Sauerstoff beginnen die Gehirnzellen nach wenigen Minuten zu sterben. Plötzliche Blutungen im Gehirn können auch einen Schlaganfall verursachen, wenn sie die Gehirnzellen schädigen.

Plötzlicher Herzstillstand

Der plötzliche Herzstillstand (auch Herzstillstand oder plötzlicher Herztod genannt) ist ein Zustand, bei dem das Herz schlagartig und unerwartet aufhört zu schlagen. In diesem Fall hört das Blut auf, zum Gehirn und anderen lebenswichtigen Organen zu fließen. Der Herzrhythmus kann durch einen automatisierten externen Defibrillator wiederhergestellt werden.

Quellen: NHS / NIH / NHLBI

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

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